16. Dezember 2016
Hofmannplatz 2, Lana

Er stammt aus Sarajewo, eine der ehemals blühendsten Städte Mitteleuropas, die viele Kulturen, Religionen und Sprachen vereinte und ein höchst fruchtbares geistiges Leben bot. Daher weiß er, welche Kraft ein friedliches Zusammenleben für eine Gesellschaft hat. In seinem neuen Roman „Der Trost des Himmels“ taucht Dževad Karahasan tief in das 11. Jahrhundert von Persien ein, um die Gefährdung einer Kultur durch Fundamentalismus zu betrachten und damit ein Denken und eine Existenz der Gegenwart zu verknüpfen und die zu beziehen.

In Isfahan, der Hauptstadt des Seldschuken-Reiches, stirbt unerwartet ein hochangesehener Mann. Der Sohn des Verstorbenen fordert Aufklärung. An den Ermittlungen nimmt auch der Hofastronom Omar Chayyam teil. Er kommt zu dem Schluss, dass der Mann vergiftet wurde. Dabei hatte er versucht, den Trauernden davon zu überzeugen, dass es besser wäre, sich an den Vater zu erinnern, wie er war, anstatt dieses Bild durch Ermittlungen in Zweifel zu ziehen. Was fangen sie nun mit dieser Wahrheit an?

Kurz darauf verdüstert sich der Horizont. Hofintrigen und soziale Spannungen bedrohen das Reich von innen, während ihm Kreuzritter und Mongolen von außen gefährlich werden. Doch der Sultan lehnt die Gründung eines Nachrichtendienstes zur Gefahrenbekämpfung ab. Ein verhängnisvoller Fehler.

Als der berühmte Mathematiker und Dichter Jahrzehnte später Rechenschaft über sein Leben ablegt, ist das Reich zerfallen. Eine Terrororganisation, angeführt von einem früheren Weggefährten Omar Chayyams, versetzt die Gegend in Angst.

Dževad Karahasans von Katharina Wolf-Griesshaber famos ins Deutsche übersetzter Ideenroman ist ein Jahrzehnte-Ereignis. Es wird viel Zeit brauchen, seine künstlerische und intellektuelle, spielerische und philosophische, ernste und (aber)witzige Dimension zu erfassen. Andreas Breitenstein, Neue Zürcher Zeitung

… durch seine intime Kenntnis des Orients und seine ausgeprägte Vorliebe fürs sprechende Detail erschafft dieser Schriftsteller eine Welt, in die es abzutauchen sich lohnt. Tobias Schwartz, Der Tagesspiegel

„Der Trost des Nachthimmels“ ist ein gigantisches Plädoyer für die Schwachsichtigen und Schüchternen, Streber und Bücherwürmer, Büffler und Brillenträger …  Julia Kospach, Falter 11/2016

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