Luis Stefan Stecher

Die Erstausgabe von Stechers Korrnrliadr 1978 brach die damalige Enge der Tiroler Literaturlandschaft auf ganz eigentümliche Weise auf. Die melodiösen Dialektgedichte, die ohne Vorläufer in der bis dahin weitgehend heimattümelnden Dialektliteratur waren, sprachen von einer Minderheit des Vinschgaus, deren Ehrenkodex Normen durchbrach: den „Korrnern“ (Karrenziehern), einem fahrenden Volk, das die Freiheit und die Liebe liebte, umhergetrieben war und doch beseelt von einer Sehnsucht und einer intimen Kenntnis seines Herkunftslandstrichs.
So wurden die Korrnrliadr zur Chiffre für eine Literatur und bleiben als beste Südtiroler Dichtung der Nachkriegszeit bestehen, etwa neben der Literatur von Franz Tumler, N.C. Kaser und Joseph Zoderer.

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