Besonders begrüßt wird bei den Kulturtagen 2010 der Georg-Büchner-Preisträger 2010, Reinhard Jirgl.

In der Begründung der Georg-Bücher-Preis-Jury 2010 heißt es, Jirgl habe in seinem Romanwerk „von epischer Fülle und sinnlicher Anschaulichkeit ein eindringliches, oft verstörend suggestives Panorama der deutschen Geschichte im 20. Jahrhundert entfaltet“. Dabei lasse er die historischen Umbrüche aus unterschiedlichsten Perspektiven alltäglichen Erlebens gegenwärtig werden und mache so zuletzt in den großen Romanen Die Unvollendeten und Die Stille die Stimmen der Vergessenen und Verschütteten wieder hörbar. Von Katastrophen, Kriegen und Vertreibungen erzähle er mit Sensibilität und Leidenschaft.

In Lana wird Reinhard Jirgl aus dem 2009 erschienenen Roman „Die Stille“ lesen:
Einhundert Jahre aus der Geschichte zweier Familien und aus der Geschichte eines Landes: Reinhard Jirgls „Die Stille“ ist das monumentale Epos des langen Jahrhunderts.

Am Anfang steht ein Fotoalbum, die ältesten Bilder sind über achtzig Jahre alt: einhundert Fotografien zweier Familien, die eine aus Ostpreußen stammend, die andere aus der Niederlausitz. Zwei Weltkriege, Inflation, Flucht, Vertreibungen haben diese beiden Familien über fünf politische Systeme hinweg, von der Kaiserzeit bis heute, überlebt.
Diesen einhundert Fotografien folgend erzählt Reinhard Jirgl in seinem neuen großen Roman mit unterschiedlichen Erzählstimmen aus verschiedenen Zeiten und Perspektiven Geschichten von Verletzungen, Liebe und Verrat; erzählt von einem Glücksspieler, der seine Familie in Tod und Ruin treibt; von einer fatalen Geschwisterliebe; von Menschen, die sich nicht abfinden wollen mit dem wenigen, das ihnen der Alltag vorsetzt.
„Dies ist große Literatur, widerspenstig und ein gewaltiger Rammbock in den gegenwärtigen Moden“, schrieb Helmut Böttiger in der Frankfurter Rundschau. „Die Stille“ bestätigt Reinhard Jirgls außergewöhnlichen Rang.

 

 

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