Ferencz Szijj

 

Montag

 

Von der großen, überdachten Terrasse aus war

der vor uns liegende, schmalere Streifen des Gartens

wie eine Bühne, Licht, Glitzern, Kulissenhecke,

Kulissenbäume, Schaukelbank, aber demonstrativ

keine Intrige, Blatt-, Rinden-, Luft- und Erdendarsteller,

eventuell kleinere Tiere, Vögel spielten

Vögel, die bloße Anwesenheit von Ameisen,

oder einfach nur wie sie dauernd vorüber zogen,

ein solider Erfolg, und wir mussten nachher nur noch fegen.

 

Oder eine Art lebendiger, zugemessener Raum,

eine wohltuende Weite unseres mehr oder weniger

unfreiwilligen Zusammenlebens, ein äußerer Ort,

rundherum doch von inneren Säulen begrenzt,

oder umgekehrt, und das seltsame Eindringen von Zeit,

Familienfieber, Sorge, Zerrissenheit, Pflicht,

oder was wir alle noch zum letzten Mal bewohnen können,

aber jeden einzelnen Schritt mit der unglaublichen Anstrengung,

dass doch nicht zurück, oder hier nirgendwo mehr.

 

Aber für ein Kind war es vielleicht etwas Anderes,

ein richtiger Garten, ein ungarischer Sommer und nur manchmal,

auf bestimmte Zeichen hin, weil es schon sehr genau

auf sie zu achten weiß, die Angst, dass irgendetwas geschieht,

während  das Spiel läuft, immerhin, aber vergebens ordnet es

die Dinge darin, und uns, die wir ihm zumindest so viel

schulden, weil es sogar im großen Drängen spürt,

dass etwas kommen wird, vielleicht, nicht mit Sicherheit,

aber durchaus möglich, ein Verlust. Und das kam dann auch.

 

 

Aus: F.S.: Kenyércédulák [Brotzettel], Jelenkor, Pécs, 2007

Übersetzt von Edit Kovács

 

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